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21.10.2007, 17:23 Uhr
xdavid
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Hallo,
das größte Problem bei OS/2 dürfte heute sein, ein OS/2 2.x, Warp 3 oder 4.x aktuell zu bekommen. Das bedeutet eine Menge Arbeit, bis alle Aktualisierungen eingespielt sind. Und die letzten Aktualisierungen sind dann auch nicht mehr frei erhältlich.
Sinnvoller ist wohl, eine eComStation einzusetzen, ein OEM-Produkt auf der Basis von OS/2 Warp 4.52, das halt aktuell ist. Allerdings hat eCS 1.x oder gar 2.0 höhere Hardwareanforderungen als ein "echtes" OS/2 - unter 64 MB RAM geht gar nichts, 128 MB RAM sollten schon sein. Dafür bekommt man, anders als bei Windows 3.1x, aktuelle Internet-Programme für WWW, eMail usw., also vor allem Seamonkey, Firefox, Thunderbird - und wer Glück hat, kann noch ein Virtual PC für OS/2 in die Finger bekommen, um andere Betriebsssysteme auszuführen. Leider ist die OS/2-Variante von Virtual PC gestorben, als MS den Hersteller aufgekauft hat, und Alternativen gibt es nicht so richtig.
Meine persönlichen Erfahrungen: OS/2 bzw. eCS ist ein klasse System, schnell, stabil und sicher. Für die meisten Anforderungen gibt es geeignete Software, und Windows 3.1 ist ja auch noch dabei (außerdem Java). Aber leider neigt das System manchmal dazu, aus heiterem Himmel den Geist aufzugeben - und die Fehlersuche ist dann nicht trivial. Das hat mich schon so manches Mal zur Verzweiflung getrieben. Hinzu kommt, daß immer weniger Hardware out-of-the-box läuft, man also ziemlich suchen muß, bis man einen Scanner, einen Drucker, einen DVD-Brenner, irgend welchen USB-Kram usw. hat, der zu OS/2 paßt und funktioniert.
Es gibt immer noch, aber leider immer weniger, Freaks, die Software für OS/2 entwickeln - Firefox, Thunderbird, OpenOffice.org, XWorkPlace, WPI-Installer, PMView und vieles andere. Aber die Zahl der Leute, die OS/2 aktiv unterstützen, sinkt rapide, was man auch bei der Online-Zeitschrift OS/2-Voice sehr deutlich merkt. Immer weniger Leute haben immer mehr Arbeit zu erledigen.Und viel Dank gibt es dafür nicht.
Grüßle/2,
Michael |