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09.01.2010, 19:02 Uhr
Chris
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Was mir zur Zeit wieder negativ auffällt, ist, wie häufig man liest, daß unter DOS bzw. unter Windows 3.1x Treiber und Konfigurierung und Speicher etc. allesamt ein umständliches "Gefrickel" waren.
So drückte es jetzt auch jemand in einem anderen Forum aus, in dem ich auch den aktuellen WfW-Screenshot gepostet hatte. Das Gefrickel mit den Treibern und der Konfigurierung unter Windows 3.1x war ihm zuwider, meinte der Schreiber dort. Und heute schlage ich mal wieder eine PC Games auf und auch in den Leserbriefen wird fleissig gelästert, wie umständlich doch früher am PC alles war und das man für jedes einzelne DOS-Spiel erstmal seine ganzen Startdateien "böse ummodeln" musste.
Solche Aussagen kann ich nie nachvollziehen. Meine Startdateien unter DOS laufen mit regulären Bordmitteln, konventionell sind 615 KB frei. Da würde nun auch sicher noch was gehen, aber es reicht doch aus. Ich habe seit Jahren kein Spiel gesehen, dem die 615 KB zu wenig gewesen wären. Der einzige Parameter, den ich bisweilen für Spiele ändern muß, ist hinter der EMM386 das NOEMS (wie es Standard ist) nach RAM. Und dann klappt es mit dem Spiel. Wieso aber sollte man die Dateien für beinahe jedes Spiel aufwändig umschreiben müssen? Das ist mir unverständlich und ich habe noch keinen DOS-Rechner gesehen, auf dem das nötig war.
Ist an der Behauptung wirklich was dran und ich habe einfach Glück oder ist es eher die übliche "Früher war alles Mist"-Miesmacherei in den Medien?
Genauso zum Thema Konfigurierung und Treiber und Windows 3.1x. Ich habe da eigentlich noch nie Probleme bei WfW gehabt. Treiber installieren, Tools zum Einrichten verwenden und die Sache läuft.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das "Hauptmenü" und eine Auswahl der einzelnen Tools meiner ATI-Grafikkarte unter WfW mit kleinen Screenshots zu dokumentieren. Ich kann da Auflösungen bequem von 640x480 bis hin zu 1600x1200 per Schieberegler einstellen, ebenso Farbtiefen, ich kann Tasten Funktionen zuweisen zum Auflösung wechseln oder zoomen oder sonstwas, ich kann die Wiederholrate einfach auf 85 Hz einstellen usw. usw. Und einen hübschen MPEG/VCD-Player gibt es auch noch dazu (nicht im Bild):
Wo ist hier das umständliche Gefrickel? Das ist doch einfacher, als jetzt z.B. das verquere Zeug unter Windows 7, wo die Einstellungen querbeet verteilt sind und man ja schon ein Profi-Häkchen machen muß, wenn man nur mal die Farbtiefe ändern will.
Habe ich da mit der 1997er ATI-Karte einfach Glück und andere Treiber und Kartentools unter Windows 3.1x sind instabiler und umständlicher? Wobei ich aber auch mit den Treiber auf Notebook, 386er etc. nie Probleme hatte, auch wenn das Einrichten da jetzt nicht ganz so komfortabel ist.
Gleiches gilt für die Soundkarte: meine gute alte ESS hat noch nie Probleme gemacht. Treiber mit setup installieren, dann werden ohnehin (geraten?) die fast richtigen Werte angezeigt, nur den IRQ muß man von 7 auf 5 umklicken. Ein Klick und OK und die Soundkarte läuft. Wo ist das umständlich?
Unter DOS-Spielen macht sie in der Regel auch keine Probleme, da wählt man halt meist einen Soundblaster aus der manuellen Auswahl und gibt dann die 3 nötigen Parameter von Hand ein. Karte gefunden, Spiel startet. Ab und zu kräht ein Spiel mal nach der Blastervariable, dann schreibt ich halt schnell von Hand "set blaster =a220 i5 d1" ins DOS und das war es dann.
Programme wie MOD4WIN 2.30 (leider nicht die finale 2.40, die will irgendwie nicht) oder Mpxplay laufen dann auch mit bestmöglicher Tonqualität, wie man auf dem gestern geposteten Desktop-Screenshot ersehen kann. Mpx braucht da auch gar keine Konfigurierung, einfach starten und er erkennt die ESS.
Langer Rede und vieler Bilder wenig Sinn: mir persönlich ist es anhand meiner Erfahrungen mit meiner Hard- und Software immer unverständlich, wie Leute sagen können, unter DOS und Windows 3.1x geht nix oder alles nur höchst umständlich oder sonstwas. Ich nehme einfach mal an, ich hatte mit meinem 1997er Pentium auch das Glück noch einen ziemlich perfekten WfW-Rechner zu bekommen, obwohl natürlich seinerzeit Win 95B vorinstalliert war. Die ESS-Soundkarte ist auch ein "Downgrade" aus meinem vorherigen 486er.
Was meint ihr? Ist das Leben an der DOS- und 3.1x-Front wirklich so hart, wie Leute immer wieder sagen oder wird da viel grundlos schlechtgemacht?
Chris |